Watt is los

Aktuelles vom Watt

Historie: Vor 167 Jahren

26/06/2025

Die „Rhein- und Ruhr-Zeitung“ stellt ihren Lesern am 16. Januar 1858 eine neue Halbinsel namens Friedrichskoog vor:

Aus Holstein, 8. Jan. Ueber einen kleinen, aber interessanten Zuwachs unseres deutschen Bodens bringt das neueste Heft (XI) von A. Petermann’s „Mittheilungen“ einige durch ein beiliegendes Kärtchen erläuterte Notizen. Der „Friedrichskoog“ (vollständiger „König Friedrichs VII. Koog“) heißt dieses Stück durch Erdichtung des Dieksandes an der Süder-Ditmarsischen Küste dem Meer abgewonnenen Landes von Holstein. Fünf Viertelmeilen lang und eine halbe Meile breit, ragt die neue Landzunge, dem Strombett der Elbe parallel, in’s Meer hinaus; fast 3 Meilen lang ist der Haff-Deich, mit welchem die nach holländischer Art bauenden Ditmarschen ihr neugewonnenes Gebiet gegen den Wogendrang umgürtet haben. Mit Hülfe von 3000 Arbeitern und 250 bespannten Wagen ward diese ungeheure Erdmasse, welche sich auf 76 Millionen Cubikfuß berechnet, im Laufe der guten Jahreszeit zweier Jahre bewegt, und dadurch ein ringsum gesichertes Territorium von 1650 Ditmarsischen Morgen gewonnen. Ohne Dünger hat dieses Territorium schon im dritten Jahre die üppigsten Ernten geliefert, und zwar auch mehrmal hinter einander Oelfrüchte. Die Wohnungen der Menschen sind allerdings noch sehr dürftig, doch entstehen hin und wieder auch schon stattliche Häuser auf Friedrichskoog, das kein neues geographisches Handbuch versäumen darf in seine Darstellungen und Register einzutragen.

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